Die nächste disruptive Technologie, die ähnlich wie das Internet vor über 20 Jahren von der Nutzung der Medien über die Kommunikation bis hin zu Produktion und Vertrieb alles auf den Kopf stellen wird, ist nach Ansicht vieler Experten Augmented Reality (AR). Im Gegensatz zu Virtual Reality (VR) entzieht AR dem Nutzer nicht die reale Welt, sondern reichert sie an. Als zweite Ausbaustufe steht die AR-Cloud bereits in den Startlöchern.
Das Interesse am Markt wächst stetig, ebenso die Zahl erfolgreicher Anwendungen von AR in Unternehmen. »Wir stehen noch ganz am Anfang, aber das Bewusstsein ist längst da. Das merken wir an der großen Zahl der Anfragen«, meint Thomas Winzer, CEO des IT-Systemhauses Inosoft mit Sitz in Marburg. Auch viele Hersteller von AR-Brillen bestätigen, dass das Interesse an der Technik auf immer mehr Branchen übergreift, sei es Logistik, der medizinische Bereich oder Automotive.
Augmented Reality ist ein weitgehend fragmentiertes Feld, was es schwierig macht, das Potenzial auszudehnen. Seit einigen Monaten geistert jedoch ein neues Schlagwort durch die IT-Welt: die AR-Cloud – ein Begriff, den Ori Inbar, Gründer der Augmented World Expo (AWE), im September 2017 in einem Blogbeitrag prägte. Die AR-Cloud ist eine dreidimensionale Weltkarte, die in Echtzeit aktualisiert wird und die sowohl Menschen als auch Maschinen verstehen und nutzen können. So entsteht ein digitaler Entwurf der physischen Realität, der für alle Nutzer einheitlich bleibt. Die AR-Cloud ist also für Augmented Reality in etwa das, was GPS für Smartphones ist: ein Orientierungssystem. […]
Fachartikel in com! professional 4/2019