Mit der Änderung des Manifests für Erweiterungen manövriert sich Chrome ins Abseits. Für alle, die Wert legen auf Privatsphäre und nicht von Werbung überflutet werden wollen, ist es höchste Zeit, zu Firefox zu wechseln.
Der Browser-Krieg ist längst entschieden. Der Gewinner ist Googles Browser Chrome, der auf den heimischen PC und auf mobilen Geräten dominiert. Dabei nutzt Google seine Marktmacht aus, indem es etwa Chrome auf Android-Smartphones vorinstalliert. Doch Firefox hat sich in Sachen Datenschutz und Zusatzfunktionen kontinuierlich weiterentwickelt. Viele nützliche Funktion hat ohnehin Mozilla entwickelt, die die anderen Browser-Hersteller dann abgekupfert haben. Der Umstieg auf das Manifest v3 ist ein guter Zeitpunkt, auf Firefox umzusatteln. Das Geschäftsmodell von Google beruht auf Daten und Werbung. Mozilla hingegen ist eine gemeinnützige Organisation.
Das Manifest v3 ist eine neue Schnittstelle für Browser-Erweiterungen, das die Funktionen und Berechtigungen neu definiert. Browser-Erweiterungen, die auf der WebExtension API basieren – was auf die meisten zutrifft – enthalten eine Datei namens »manifest.json« mit den Metadaten für die Erweiterung. Alle Erweiterungen, die über den Chrome Store erhältlich sind, müssen das Manifest v3 seit Januar 2023 verpflichtend benutzen. Die Funktionen von Blockern wie uBlock Origin, Adblock Plus oder Ghostery werden damit stark eingeschränkt. So sind weniger Filterregeln zur Blockierung von Werbung erlaubt als bisher. Die Regeln werden auf 5.000 beschränkt, die regulären Ausdrücke auf 1.000. Der Wechsel betrifft zudem Hintergrundseiten, die Scripting API und die Content Security Policy für Erweiterungen. Eine weitere folgenreiche Neuerung: Erweiterungen dürfen Filterlisten unter dem Manifest v3 nicht mehr dynamisch nachladen. Da diese Filterlisten jedoch meist täglich aktualisiert werden, um der Werbeflut Herr zu werden und Fehler zu beseitigen, müsste jeden Tag eine neue Version der Erweiterung erscheinen, was natürlich illusorisch ist. Der unkommerzielle Adblocker uBlock Origin etwa hat zwar inzwischen eine Variante veröffentlicht, die dem Manifest v3 folgt, verweist aber auf den deutlich verringerten Funktionsumfang und empfiehlt stattdessen, Firefox einzusetzen. […]
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